Hin und wieder gerät man in ein Problem, dass daher rührt, dass Extrapositionen im Deutschen nur schwer konsistent zu analysieren sind. Die Situation: typischerweise eine VP mit einer Objekt-NP (z.B. als OA), und einem Komplement des Kopfes dieser Objekt-NP - oft ein Pronominaladverb (PROAV), es können aber auch PPs sein.
Je nachdem, ob das Komplement extraponiert ist oder nicht, wird es von
TIGER entweder zur Objekt-Konstituente gerechnet oder nicht:
Das ist ein Problem für uns, weil die Objekt-NP ein Frame-Element des
Hauptverbs ist, und sich die Frage stellt: gehört der extraponierte
Teil zum FE dazu?
Unsere generelle Antwort ist: nein. Unsere Argumentation ist: wir sind
primär am Kopf des FEs interessiert (d.h. hier dem Prädikat
Menge). Um nicht sehr oft von der syntaktischen Struktur
abweichen zu müssen, und weitere schwierige Entscheidungen
heraufzubeschwören (ist Konstituente X ein Komplement des Objekts?),
folgen wir der syntaktischen Struktur. Ein Beispiel für eine solche
schwierige Unterscheidung ist der folgende Satz: Ist ``gegen dich''
ein Komplement von nichts, oder ein Adjunkt von haben?
Das heisst, wir annotieren nur die Objekt-Konstituente als FE,
unabhängig von der Existenz extraponierter (potentieller) Komplemente.
Wenn allerdings extraponierte Komponente und Objekt unter einer
gemeinsamen Konstituente hängen, ist natürlich diese zu annotieren
(siehe Abschnitt 4.2.3). Siehe auch
Abschnitt 5.7.