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Komparative

Es geht nicht allgemein um Komparative, sondern um Fälle, bei denen das FEE im Vergleich eingebettet ist. Es handelt sich typischerweise um Wahrnehmungs- und Kognitionsverben:
\begin{example}
Doch die 4500 LPGs zeigten sich zäher als \textbf{erwartet}.
\end{example}
Das spezielle Problem in solchen Fällen ist: Was ist das FE, das den Inhalt der Wahrnehmung oder Vorstellung beschreibt? Intuitiv ist das, was erwartet wurde, dass die LPGs eben nicht zäh sein würden - dieser Inhalt ist allerdings nicht overt realisiert. Wir verfolgen daher eine Kompromissstrategie: Das, was dem Inhalt am nächsten kommt, wird als FE gekennzeichnet, erhält aber ein zusätzliches FE-Flag Comparative. Das beinhaltet typischerweise den Vergleich selbst nicht. Im Beispiel wäre das also
\begin{example}
\rule{0em}{0em}[Doch die 4500 LPGs zeigten sich zäher $_{\text{Content-\texttt{Comp}}}$] als
\textbf{erwartet}.\footnotemark
\end{example}
Gelegentlich werden Komparative auch mit ``wie'' verwendet. Auch hier wird der Vergleich nicht als Teil der Rolle annotiert:
\begin{example}
Ich habe bisweilen den Eindruck ,\rule{0em}{0em}[die Unterschie...
...k $_{\text{Content}}$] , wie allgemein
\textbf{angenommen} wird .
\end{example}
Dies steht im Gegensatz zur normalen Annotation von ``wie'' ausserhalb von Komparativkonstruktionen - siehe Abschnitt 4.2.6.



Sebastian Pado 2007-08-31