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Support-Konstruktionen

Bei Support-Konstruktionen (deutsch: Funktionsverbgefüge) handelt es sich um eine Kombination aus einer NP oder PP, die die ``Hauptbedeutung'' einführt, und einem Verb, das nur noch eine Bedeutungsnuance beifügt. Häufig handelt es sich dabei um eine Perspektive oder um aspektuellen Bedeutungsbeitrag. Beispiele:
\begin{example}
ein Risiko \textbf{eingehen}, eine Unterhaltung \textbf{beginnen/beenden}, to \textbf{undergo/perform} an operation.
\end{example}
In diesen Fällen fallen also die wörtliche Bedeutung des Nomens und die verstandene Bedeutung des Gesamtausdrucks (fast) zusammen. Folglich sind Support-Konstruktionen oft daran zu erkennen, dass man die Kombination Nomen+Verb durch ein anderes Verb paraphrasieren kann. In den obigen Beispielen wären das etwa ``etwas riskieren'', ``sich unterhalten'', ``to operate''.

NB: Die Abwesenheit einer direkten Verbparaphrase ist noch kein Ausschlusskriterium für eine Support-Analyse. Es kann sich auch schlicht um lexikalische Lücken handeln, wie z.B. bei einen Diebstahl begehen und $ ^{*}$dieben. Konventionalisierung von Support-Ausdrücken kann auch dazu führen, dass die Bedeutungstransparenz abnimmt und daher keine direkte Paraphrase mehr vorhanden ist.



Unterabschnitte

Sebastian Pado 2007-08-31