next up previous contents index
Nächste Seite: Probleme bei der Zuweisung Aufwärts: Detaillierte Kriterien zur Annotation Vorherige Seite: Globale syntaktische Probleme: Ellipsen   Inhalt   Index

Prominente inferierte Lesarten (``literal'')

Es gibt Prädikate, die Lesarten haben, die zwar durch Inferenz (und oft auch Weltwissen) zustandekommen, aber oft als primär verstanden werden (``das ist die eigentliche Bedeutung''). Die ``inferierte'' Lesart wird dann zusätzlich zur wörtlichen Lesart annotiert. Die wörtliche Lesart erhält das Frame-Flag Literal, die inferierte Lesart das Flag Nonliteral.

Metaphern bilden eine Untermenge dieser Klasse - aber bei Metaphern haben wir eine ziemlich gute Vorstellung, was eine angemessene Annotation ist (siehe den Anfang dieser Kapitels). Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Phänomene, die ebenfalls prominente inferierte Lesarten erzeugen können, die man aber beim besten Willen nicht mehr als Metapher klassifizieren kann - Beispielsweise Ironie:
\begin{example}
Seine Bank wollte die Filiale in Hongkong schließen und hatte i...
...exttt{Nonliteral}}}$, Angeboten anderer Arbeitgeber näherzutreten.
\end{example}
Oder durch die Verwendung konkreter Verben, die eine abstrakte Bedeutung umschreiben:
\begin{examples}
\item Drei große Pötte \textbf{verließen}$_{\text{\texttt{Lite...
...eral}}}$ dieses Jahr das Trockendock. (\textsc{Manufacturing})
\end{examples}
(Dieser Fall ist etwas zweifelhaft - man könnte ihn auch als Metapher analysieren, bei der die Target-Lesart durch das MWE ``das Trockendock verlassen'' eingeführt wird.)



Sebastian Pado 2007-08-31