Von Harald Lochert: Vieleicht interessiert das folgende auch die anderen Seminarteilnehmer. Ich habe eben nach einer 'eingängigen' Definition von Ontologie gesucht und folgendes gefunden: "Nach Quine kann das Problem der Ontologie in drei Wörtern formuliert werden: "Was gibt es?" und mit einem Wort beantwortet werden: "Alles". Und jeder würde diese Antwort als wahr akzeptieren. Wenn Quine Recht hat, was bleibt dann als Problemstellung der Ontologie? Die Ontologie ist diejenige Teildisziplin der Philosophie, die sich mit der Erforschung der allgemeinsten Strukturen der Wirklichkeit beschäftigt. "Was gibt es überhaupt?", "Was sind die allgemeinsten Kategorien dessen, was es gibt?", "Worin besteht das Wesen und die Natur der Dinge?", "Was sind Eigenschaften?" und "Gibt es Eigenschaften, die Dingen notwendigerweise zukommen?" sind typische Fragen der Ontologie. - Die analytische Philosophie hingegen ist keine Teildisziplin der Philosophie, sondern eine methodische Ausrichtung, Philosophie zu betreiben. In vielen verschiedenen Teildisziplinen der Philosophie ist es möglich, analytisch zu philosophieren. Man philosophiert dann analytisch, wenn man seinen (philosophischen) Gegenstandsbereich unter Berücksichtigung der Strukturen und "Fallstricke" der Sprache, in der über den fraglichen Gegenstandsbereich gesprochen wird, behandelt. Darüber hinaus macht die analytische Philosophie bei der Behandlung ihrer (verschiedenen)Gegenstandsbereiche auch von den Mitteln formaler Sprachen Gebrauch. - Die analytische Ontologie ist somit dadurch charakterisiert, daß sie klassische Probleme der Ontologie innerhalb des methodischen Rahmens der analytischen Philosophie behandelt."