Hans Uszkoreit: VL Einführung in die Computerlinguistik


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Computerlinguistik in der Fächerlandschaft

Computerlinguistik ist eine Disziplin zwischen Linguistik, Informatik und Psychologie, in der Modelle der menschlichen Sprache entworfen, formalisiert, algorithmisiert, auf dem Computer implementiert und empirisch untersucht werden.


Auf der Seite der Informatik überlappt die Computerlinguistik in großen Teilen mit dem Forschungsgebiet der maschinellen Sprachverarbeitung (natural language processing - NLP) in der Künstlichen Intelligenz (artificial intelligence - AI).

Auf der Seite der Linguistik überschneidet sich die Computerlinguistik mit vielen Forschungsgebieten der formalen Linguistik und besonders mit dem Spezialgebiet der mathematischen Linguistik.

Auf der Seite der Psychologie gibt es Überschneidungen mit der kognitiven Sprachpsychologie, einem Forschungsgebiet der Kognitionspsychologie. Zwischen Computerlinguistik und Kognitionspsychologie bildet sich derzeit eine neue Unterdisziplin heraus, die Computer-Psycholinguistik (computational psycholinguistics).

Ausbildung

Die meisten der heutigen Computerlinguisten wurden als Informatiker oder Linguisten ausgebildet. In den letzten zehn Jahren wurden die ersten Computerlinguistik-Studiengänge eingerichtet.Saarbrücken und Stuttgart bieten computerlinguistische Diplomstudiengängen in Deutschland an. Andere wichtige Ausbildungszentren der CL in Deutschland sind u.a. Tübingen, wo die CL in die Sprachwissenschaft integriert ist, und Hamburg, wo die CL Bestandteil der Informatik ist. Magisterstudiengänge für CL gibt es an ca. zehn weiteren Universitäten, z.B. in Trier, Osnabrück, Heidelberg und Erlangen.

Fachverbände


In Deutschland gibt es drei computerlinguistische Verbände:

Der internationale Fachverband ist die Association for Computational Linguistics (ACL) mit einem European Chapter (EACL)