Semiotische Aspekte der Fortbewegung in Großflughäfen Teil I: Raumstruktur und Handlungsphasen
Author: Schmauks, Dagmar
Editor:
Diese Arbeit untersucht einige semiotische Aspekte der
Fortbewegung in Großflughäfen und soll in das neue Szenario des
Sonderforschungsbereich 378 einführen. Großflughäfen sind hochkomplexe
künstliche Räume, in denen die Reisenden durch visuelle und akustische
Zeichen informiert werden. Der erste Teil der Analyse beschreibt die
räumliche Struktur eines Flughafens und die Phasen des
Abflugs. Anschließend wird an Beispielen dargestellt, welche
spezifischen Ressourcenbeschränkungen in diesem Kontext wirksam
sind. Zu den äußeren Beschränkungen zählt vor allem der Zeitdruck des
Reisenden, sein schweres Gepäck und die verwirrende Fülle von
Orientierungszeichen im Flughafen. Auch von den inneren Beschränkungen
sind viele semiotisch interessant. Je nachdem, welches spezifische
Wissen ihm fehlt, kann der Reisende einzelne Zeichen (etwa
Piktogramme) oder ganze Zeichensysteme (etwa Farbleitsysteme)
übersehen. In anderen Fällen versteht er sie nicht oder mißversteht
sie. Im Ausland ist nicht nur die Kenntnis der Landessprache wichtig,
sondern auch die Kenntnis der kulturspezifischen Körpersprache und der
Gesprächskonventionen. Schließlich können sensorische Defizite die
Zeichenrezeption begrenzen und motorische Defizite die
Zeichenproduktion. Der zweite Teil der Arbeit wird darauf aufbauend
das Repertoire der Zeichensysteme vorstellen, die zur Orientierung des
Reisenden beitragen.
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