Im Projektbereich "Architektur" sind vier Vorhaben zusammengefaßt,
die jeweils ein integriertes System konstruieren, das innerhalb einer
bestimmten Domäne unter realistischen Ressourcenbeschränkungen
arbeitet. Da jedes System eine spezifische komplexe Aufgabe bewältigen
muß, ist es erforderlich, jeweils nicht nur eine einzelne kognitive
Funktion zu modellieren, sondern mehrere zusammenhängende
Funktionen. Dies gilt für das Projekt "OMEGA, eine mathematische
Assistenzumgebung: Planbasierte und ressourcengesteuerte
Beweisentwicklung" (Prof. Dr. Jörg H. Siekmann, Dr. Michael
Kohlhase). Dabei wird eine vollautomatische Beweissuche und die Suche
nach Beweisplänen in einer interaktiven Assistenzumgebung
integriert. Im Projekt zur "Performanz-modellierung für deklarative
Grammatikmodelle" (Prof. Dr. Hans Uszkoreit) werden Verfahren für
syntaktische Verarbeitung realisiert und getestet, die den Einsatz
deklarativer constraintbasierter Grammatiken unter praktisch
realistischen Zeitbeschränkungen ermöglichen.

Neben den Theorien und Techniken der Künstlichen Intelligenz spielt
aber auch in diesem Projektbereich empirische psychologische Forschung
eine wesentliche Rolle. Dies gilt z.B. für ein Projekt über
"Benutzerorientierte Ressourcenadaptation" (Prof. Dr. Wolfgang Wahlster,
Dr. Anthony Jameson), in dem es darum geht, wie ein Dialogsystem die
Ressourcenbeschraenkungen eines menschlichen Dialogpartners erkennen
und beruecksichtigen kann. Im Vorhaben zum "Erwerb von Strukturwissen"
(Prof. Dr. Werner H. Tack) werden sowohl der Erwerb des Wissens über
ein zu regelndes komplexes technisches System als auch die Nutzung
dieses Wissens bei anschließender Regelungstätigkeit modelliert, und
zwar in beiden Fällen in Bezug auf die Effekt von
Zeitbeschränkungen.
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