Das CHORUS-Projekt beschäftigt sich mit der semantischen Verarbeitung
natürlichsprachlicher Äußerungen, also der Bestimmung ihrer Bedeutung.
Charakteristisch für menschliches Sprachverstehen ist die Fähigkeit,
auch mit fehlender oder nicht eindeutiger Information umgehen zu
können. Unvollständige Information ist die Regel in realistischen
Gesprächssituationen; beispielsweise sind Sätze in gesprochener
Sprache oft undeutlich ausgesprochen, mehrdeutig oder sogar
grammatisch falsch. Der Mensch kann in den meisten Situationen
angemessen reagieren, auch wenn er nicht die genaue Bedeutung des
Gehörten kennt, oder er kann mit Hilfe von Kontextwissen die fehlende
Information ergänzen. Auch ein System zur maschinellen Verarbeitung
natürlicher Sprache muß auf derartige Eingaben vorbereitet sein.
Ziel des CHORUS-Projektes ist es daher, diese Fähigkeit des Menschen
auf dem Computer nachzubilden.
Dazu werden Methoden entwickelt, mit denen sich komplexe semantische
Informationen unterspezifiert repräsentieren und somit effizient
verarbeiten lassen. Als sehr fruchtbar hat sich dabei die enge
Kopplung von neuartigen computerlinguistischen Ansätzen und
innovativen Technologien aus der Informatik erwiesen, insbesondere von
semantischer Unterspezifikation und Programmierung mit nebenläufigen
Constraints.
Eine vorläufige version des Fortsetzungsantrags ist verfügbar.
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