Vorschlag zu erhöhter Transparenz der Forschungs- und Lehrleistungen
 

Ein Vorschlag von  Hans Uszkoreit






Ein wichtiger und notwendiger Schritt auf dem Weg zu einer Universitätskultur, in der Leistungen in Forschungen und Lehre zum zentralen Kriterium der Entscheidungen und Entwicklungen werden, ist die Transparenz dieser Leistungen.

In der Vergangenheit haben Institute, Fachbereiche oder andere Einrichtungen, die sich dem internationalen Wettbewerb gestellt haben durch Jahresberichte die Fachöffentlichkeit von ihren Ergebnissen informiert. Diese Informationen waren aber nicht jedem Interessenten ohne zusätzlichen Aufwand zugänglich. In den letzten zehn Jahren ist die Information durch das WWW anstelle der gedruckten Berichte getreten oder hat diesen Berichten zumindest einen weiteren Verbreitungskanal geschaffen.

Jede international bedeutende wissenschaftliche Einrichtung berichtet heute über ihre Angebote und Leistungen auf dem WWW. Diese Berichterstattung ist allerdings noch sehr beliebig bzw. selektiv.

Auch an unserer Universität gibt es nur wenige Einrichtungen, die umfassend über ihre Leistungen berichten. Nur auf den wenigsten WWW Angeboten finden sich vollständige Publikationslisten. Auch über die anderen Indikatoren der Forschungsleistung, wie z.B. Drittmittelzahlen wird nur sehr selektiv berichtet. Für Studienanfänger wären auch Angaben zu den Studierendenzahlen, zu den Zahlen der Absolventen sowie zur durchschnittlichen Studiendauer von Interesse.

Die zentrale Bericherstattung der Universität in der Jahresbibliographie und der Studierendenstatistik können eine transparente Berichterstattung auf den individuellen Web-Seiten der Institute und Fachrichtungen nicht ersetzen. Der soziale Druck, umfassend und ohne Weglassungen über die Ergebnisse zu informieren, würde merkbar zur Verbesserung der Wissenschaftskultur an unserer Universität beitragen.

Die Universitätsleitung könnte durch eine sehr bestimmt formulierte Empfehlung über den ersten Schritt machen. Es geht dabei ganz sicher nicht um eine Uniformität in den Informationsangeboten, wie sie in manchen Universitäten angestrebt wird. Eine völlige Angleichung bedeutet ja normalerweise Stillstand in der Entwicklung. Es geht vielmehr um die Formulierung von Mindestanforderungen, die jede universitäre Gliederung efüllen sollte, die sich als Teil der neuen Universitätskultur betrachtet.