VORSCHLAG

Selbstevaluation der Fachrichtungen an der UdS

Ein Vorschlag von Hans Uszkoreit

Das Saarländische Universitätsgesetz fordert Mechanismen der Evaluation und ständigen Qualitätskontrolle für Forschung und Lehre.  Die Universität braucht solche Mechanismen auch dringend, um ihre Wettbewerbsposition zu verbessern und um bestehende Planungen der Universitätsentwicklung ständig an die tatsächlichen Gegebenheiten und Erfordernisse anzupassen. Das Gutachten der seinerzeit vom Kultusministerium eingesetzten Sachverständigenkommission unter der Leitung von Prof. Simon enthielt nur wenige vergleichende Aussagen zur Qualität, weil eine wissenschaftliche Evaluation der Fachrichtungen und Fachbereiche  außerhalb der Möglichkeiten und Aufgaben der Kommission lag.

Die Planung und Organisation einer fairen und nutzbringenden wissenschaftlichen Evaluation ist eine komplexe Aufgabe, die auch beim bestem Willen aller Beteiligten und bei der maximalen Ausnutzung der erweiterten Entscheidungsspielräume der Universitätspräsidentin nicht in wenigen Monaten zu leisten ist.

Um dennoch schnell und wirksam beginnen zu können, schlage ich als ersten Schritt eine einmalige vergleichende kommentierte Selbstevaluation der wissenschaftlichen Einheiten der Universität vor. Über mögliche Wiederholungen solte man erst entscheiden, wenn die Ergebnisse ausgewertet sind.  Die zu bewertenden Einheiten sollten möglichst den Fachrichtungen bzw. wissenschaftlichen Disziplinen entsprechen, unabhängig vom Status im Organigramm der Universität, damit für jedes Fach ein Vergleich mit anderen Universitäten im In- und Ausland möglich wird.  Daher soll im Folgenden von Fachrichtungen gesprochen werden, auch wenn in vielen Fällen die relevanten Einheiten einen anderen Status haben mögen.

Die Kernkomponenten der vorgeschlagenen Selbstevaluation sind die vier Schritte:

  1. Selbsteinschätzung der Fachrichtung durch die Beantwortung eines  Fragenkatalogs ergänzt um die Stellungnahme der Fachschaft zu den Angaben zur Studiensituation
  2. Kommentare zur Evaluation durch externe führende Fachvertreter aus dem In- und Ausland, die durch Fachgutachter der DFG bzw. den Wissenschaftsrat vorgeschlagen werden (Dieser Schritt ist notwendig, um eine größtmögliche Objektivität in der Selbsteinschätzung zu erreichen.)
  3. Diskussion der kommentierten Selbsteinschätzung in einer gemeinsamen Sitzung von Universitätspräsidium, Fakultät und Fachrichtung
  4. Korrektur der Evaluationsergebnisse, die dann innerhalb der Fakultät bzw. der Universität zur Einsicht freigegeben werden können.


Fragenkatalog

In der Selbsteinschätzung sollten die folgenden Fragen beantwortet werden:


Erwarteter Nutzen


Persönliche Nachbemerkung

Ich habe die Wirksamkeit von kommentierten Selbstevaluationen an mehreren Stellen in der Industrie und in Forschungseinrichtungen erlebt.  Als externes Mitglied des Research Advisory Boards der Division of Informatics der Universität Edinburgh habe ich in diesem Jahr an einer Selbstevaluation von mehreren Instituten mitgewirkt, die äußerst positive Wirkungen zeigte.