Der Projektbereich A beschäftigt sich mit Fragen der
Modellierung. Damit werden Aufgaben und Fragestellungen erfaßt, in
denen das natürliche kognitive System, also des mentale System des
Menschen, die Funktion eines zu modellierenden Prototypen
einnimmt. Die Modellierung erfordert also Wissen über natürlich
auftretende Phänomene; die Teilprojekte dieses Bereichs sind daher
empirienäher als jene der beiden anderen Projektbereiche.
Modellierung erfolgt immer mit einer bestimmten Zielsetzung. Hier
gibt es innerhalb des Projektbereichs eine gewisse
Variation. Teilweise wird modelliert, um mögliche, hinter empirisch
beobachtbaren Phänomenen liegende Prozesse darstellen und analysieren
zu können. Dies steht im Vordergrund bei einem Teilprojekt zum
"Einfluß von Rationalitätsschranken auf Prozesse sprachlicher
Verarbeitung" (Prof. Dr. Kuno Lorenz) und bei einem weiteren über
"Verbales und visuelles Arbeitsgedächtnis" (Prof. Dr. Johannes
Engelkamp, Dr. Hubert Zimmer). Ein anderes Ziel ist es, Teilergebnisse
einer erfolgreichen Modellierung konstruktiv nachzubilden und in
Systeme einzubauen. Dahinter steckt die Vorstellung, daß bestimmte
Formen der Adaptivität kognitiver Prozesse beim Menschen ausgebildet
sind, und daß adäquate Modelle der dabei zugrundeliegenden Mechanismen
eine analoge Ressourcenadaptivität auch bei artifiziellen Systemen zu
realisieren gestatten. Mit Aufgaben dieser Art beschäftigt sich ein
Teilprojekt über die "Interaktion von Objektlokalisation und
Sprachproduktion" (Prof. Dr. Wolfgang Wahlster).
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