Zur Auswahl von Abstraktionsgraden
Autor: Andreas Butz and Antonio Krüger
Herausgeber: Oliver Deussen and Peter Lorenz
Echtzeitanimationen in akzeptabler Bildqualität stellen hohe Anforderungen an Rechenleistung und Speicherplatz. Ein Möglichkeit dieses Problem zu
entschärfen ist die Verwendung mehrerer Detaillierungsgrade der zu Grunde liegenden Polygonmodelle ( Multiresolution Modeling). Entscheidend für
den erfolgreichen Einsatz dieser multiplen Modelle ist die Entscheidungsfindung eines Systems, zu welchem Zeitpunkt während der Bildgenerierung
welcher Detaillierungsgrad gewählt werden kann, so daß bei minimaler Polygonanzahl ein ausreichendes Verständnis der resultierenden
Graphik/Animation ermöglicht wird. Die meisten Systeme, die Multiresolution Modeling verwenden, treffen eine Entscheidung zur Wahl des geeigneten
Modells aufgrund seiner Entfernung zur Kameraposition (Beispiele hierfür sind VRML-Browser und CAD-Programme ). Dies führt nur zu einer
eingeschränkten Nutzung von abstrahierten Modellen. Wir schlagen weitere sinnvolle Auswahlkriterien vor, wie Schärfentiefe, Ausleuchtung sowie
(bei Animationen) die Geschwindigkeit von bewegten Objekten. Außer zur Verringerung der Rechenzeit können abstrahierte Modelle aber auch als
stilistisches Ausdrucksmittel (vgl. auch ) eingesetzt werden um Bildinhalte besser zu vermitteln. Dazu muß bekannt sein, welche Objekte für die
Bildaussage eine entscheidende Rolle spielen (und daher im inhaltlichen Fokus sind) und welche nicht ( Hintergrundobjekte). Eine dynamische
Generierung der vereinfachten Modelle ist dafür unerläßlich, da nur so jede mögliche Kombination von Fokus- und Hintergrundobjekten berücksichtigt
werden kann. Unser Beitrag erläutert, wie während der automatischen Planung von Animationen alle oben genannten Auswahlkriterien in Betracht
gezogen werden können, um so eine optimierte Wahl des Abstraktionsgrades der Modelle zu ermöglichen, die sowohl Rechnerressourcen schont als
auch die Bildaussage unterstreicht.
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