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Komplexe metaphorische Ausdrücke

Manche Metaphern bestehen nicht nur aus einer einzigen Prädikat-Argument-Struktur, sondern längeren zusammenhängenden Textstücken, die ein Bild in grösserem Detail beschreiben. Beispiel:
\begin{example}
Ich habe ihm geraten, nicht \textsl{den Ast abzusägen, auf dem er sitzt.}
\end{example}
Wie sollte man nun beispielsweise das FEE sitzt annotieren? Zunächst handelt es sich um ein metaphorisches Sitzen, daher annotieren wir es als POSTURE (Source). Andererseits führt ``sitzen'' die Target-Bedeutung (``seine Situation gefährden'') nicht alleine ein, und auch nicht zusammen mit seinen Argumenten - die wird nur durch die Metapher als ganzes eingeführt. Um das an einem anderen Beispiel nochmals deutlich zu machen:
\begin{example}
Väterchen Frost \textbf{sitzt} auf dem Sofa.
\end{example}
Auch hier ist POSTURE (Source) wieder klar. Aber auch hier wird die Zielbedeutung (``es ist kalt'') nicht durch ``sitzen'' oder durch ``auf dem Sofa sitzen'' eingeführt.

Wir haben uns daher für solche Fälle - immer dann, wenn die Bedeutung nicht von einem Teil der Metapher alleine eingeführt werden kann - dafür entschieden, den gesamten metaphorischen Ausdruck (den kursiven Teil im obigen Beispiel) als FEE zu bezeichnen; der von dieser FEE eingeführte Frame beschreibt dann die verstandene Bedeutung der Metapher beschreibt und wird als Target geflaggt.


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Sebastian Pado 2007-08-31